Heimweh, was tun – mit Yoga?
Hier ist eine sehr interessante Frage, die an mich gerichtet wurde. Interessant ist, dass beide Themen, die hier zusammenfinden, dieselbe Art von Yoga benötigen: Heimweh und Rekonvaleszenz nach Krebserkrankung werden beide mit einer Steigerung der Wonne geheilt ( … bzw. in der Heilung gefördert, auch Yoga kann keine Wunder bewirken, dass muss schon jeder selber tun.)
FRAGE
Ich lese sehr viel von dir und bewundere deine Arbeit, deinen Fleiß, ich selber lerne im Yoga und im Leben viel von dir und gebe es gerne weiter. Nun habe ich eine Frage an dich, hoffe und glaube, dass du auch da helfen kannst.
Teilnehmerin mit Heimweh und Magenkrebs-OP
Eine Teinehmerin hatte Magenkrebs, bekommt z.Z. noch Chemo. Der Magen wurde ihr im März diesem Jahres entfernt. Sie hat Yogaerfahrung und möchte so gerne wieder Yoga machen. (Power Yoga). Sie möchte Muskulatur aufbauen. Ich habe letzte Woche mit ihr angefangen und war so erstaunt was diese Frau 58.J. für eine Lust und Freude mitten in der Std bekam. Ich selber hatte in der Planung vor, eher sanft und sehr ruhig, vorsichtig zu beginnen (da sie so viel hinter sich hat). Ich rate ihr auch nicht zum Power Yoga, eher achtsamer Umgang und so üben, dass kein Muskelkater entsteht.
Heimweh was tun … ? Sie lebt nicht in Deutschland
Da sie nicht hier in Deutschland lebt, (sie fliegt im Okt./Nov. wieder nach Hause, wo sie lebt) hat sie sehr starkes Heimweh nach ihrer Familie.
Was könnte man gegen das Heimweh tun?
Und welche Asanas wären gar nicht gut? Sie hat keinen Magen mehr, die Wunde ist gut verheilt, auf dem Bauch kann sie gut liegen. Bauchatmung sanft? Am Mittwoch wäre unsere nächste Stunde worauf sie sich schon so freut. Diese Freude möchte ich gerne in ihr erhalten. Was gibt es besonders zu beachten?
ANTWORT
Danke dir für dein dickes Lob, das tut gut. :-) Zu deinen Fragen:
Wenn sie Spass am intensiven Üben hat, dann ist das ok.
Und wenn sie moderaten Muskelkater bekommt auch. Nur zu doll sollte er nicht werden, um nicht in eine Überforderung zu kommen. Besser ist es, die Freude auf Yoga zu erhalten, das sehe ich genauso wie du. Deshalb gilt: solange sie sich mit dem was sie übt wohl fühlt, ist die Übung gut. Sobald aus dem Inneren Warnsignale oder Erschöpfung kommen, dann muss die Übung korrigiert werden.
Die Körperweisheit muss richtig verstanden werden können
Damits hier nicht zu Fehlinformationen kommt, ist erhöhte Achtsamkeit und bewusstes “In-sich-hinein-spüren” von zentraler Bedeutung. Ich halte sehr viel von der Körperweisheit, nach dem Motto:
“Dein Körper sagt dir genau, was gut für ihn ist, du musst ihm nur zuhören”.
Als erfahrene Yogalehrerin wirst du wissen, was ich damit meine. :-)
Emotionale Ausrichtung
Die Zielemotion bestimmt die Chakren, an denen sich die Asana-Auswahl orientiert
- Emotional würde ich auf die Aktivierung von innerer Sicherheit und der Fähigkeit “in sich selbst zu ruhen” setzen. Zusammen gibt das eine starke innere Geborgenheit. Dafür sind die unteren beiden Chakren zuständig: Muladhara-und Swadhisthana,bzw. Apana-Vayu, der ja hier entspringt.
- Auch Anahatha-Praktiken sind gut, um den Herzschmerz (Heimweh) zu heilen. Dieser Negativ-Emotion setzen wir die Wonne entgegen. Wir integrieren Anahata-Praktiken in Form von besonderen Pranayama, um die innere Wonne zu stärken. Dann brauchen wir uns in den Asanas nur auf zwei Chakren zu konzentrieren, das machts handlicher.
Ziel der Pranayamas ist die Aktivierung der “Wonne”, die Asanas aktivieren die innere Geborgenheit.
Heilpranayamas in den Asanas üben
Diese sanften Pranayamas kann man sehr gut in den Asanas üben, sofern man diese länger und “mühelos” hält. Und gerade das längere, anstrengungslose Halten passt auch sehr gut zur Aktivierung von Mulabandha und zur Stärkung der Selbstheilungskräfte.
Diese Art Asanas zu üben unterrichte ich im Heilyoga-Coaching, es hat sich sehr bewährt. Diese Atemmeditationen bzw. Heilpranayamas sind auch sehr gut geeignet als “Zwischendurch-Praxis”, in Tagesablauf, zum Beispiel beim Autofahren, Spazierengehen mit dem Hund, Staubsaugen, Kochen, … usw.
Daraus entsteht folgendes Yoga-Übungs-Programm
- Beginne wie üblich mit einer kleinen Anfangsentspannung im Liegen oder Sitzen
- Dann lasse sie die sehr sanften Pranayamas (Atemmeditationen) für sich üben. Sich voll einlassen ist hier das Ziel, und hilft Anahata zu heilen.
- Dann lasse sie eine etwas sanftere Yoga-Übungsreihe üben, die darauf ausgelegt ist, die einzelnen Positionen länger zu halten. Ca 5-10 Minuten pro Position sollten es sein. Bzw. solange wie geht, und mit der Zeit dann stärker werden.
- Die Übungsreihe sollte Muladhata- und Swadhisthana-Praktiken als Schwerpunkt haben, also vorrangig:
- Muladhara: Standhaltungen, Gleichgewichtshaltungen
- Swadhisthana: Hüftflexibilitätsübungen.
- Während der Haltephase in den Asanas soll sie ein Pranayama aus der Reihe der bereits im Pranayama-Teil praktizierten Pranayamas üben. Es sollte dasjenige Pranayama sein, mit dem sie sich am wohlsten fühlt. (Körperweisheit beachten!)
- In allen Asanas soll sie möglichst dasselbe Pranayama üben, Wechsel bringt meist zuviel Unruhe. Allerdings kann ein Wechsel in Einzelfällen auch gerade gut sein, dass kommt immer auf den Einzelfall an.
- Manche Pranyamas wie zB Brahmari kann man auch sehr gut in die Endentspannung integrieren.
Diese Heilsteine sind auch zu empfehlen:
Heilsteine für grenzenlose Wonne
- Amazonit schenkt dir die Kraft und Lebensfreude der Amazonen. Er stammt aus dem “Land der Weiber ohne Männer” (sagenhaftes Land der indianischen Amazonen).
- Rhodonit fördert die Heilung von bewussten oder unbewussten psychischen Verletzungen die auf dir lasten, er heilt dein Herz.
- Rosenquarz befreit deine innere Liebe und stärkt deinen Sinn für Schönheit. Er hilft dir gut für dich selbst zu sorgen.
- Lies hier mehr darüber: Amazonit, Rhodonit und Rosenquarz
Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Viel Freude weiterhin, auf deinem Weg. :-)
Om Shanti
Liebe Grüsse
Mahashakti
Originally posted 2015-09-15 10:00:00.